Harris Hawk (parabuteo unicinctus)
Tja, wie soll ich´s schreiben? Ja ich habe zwei, Ok - das ist mein coming out! Unter den "echten" Falknern sind Harris Hawks etwas verpönt, speziell bei den Habichtlern, die während ihres Falknerlebens immer einen Habicht hatten, haben Falkner wie ich mit Harris Hawks einen belächelten Stand. Der deutsche Name Wüstenbussard positioniert ihn in die Rubrik Bussard und schnell ist man im Kopf bei unseren hiesigen Mäusebussarden, mit denen er aber gar nichts gemein hat. Er gehört zur Familie der Habichtartigen. Seine Heimat hat dieser Vogel auf dem Nord- und Südamerikanischen Kontinent. Dort lebt er in sozialen Strukturen in Form von Großfamilien und jagd dort in Kompanie. Angeführt werden diese Gruppen von einem erfahrenen Weibchen. Auch bei den Harris Hawks ist des Weibchen nahezu 1/3 größer, von daher ist das ähnlich wie beim Habicht. Die Spannweiten liegen bei kleinen Männchen bei knapp einem Meter und große Weibchen erreichen durchaus 120cm. Das Gewicht beginnt bei etwa 650g und kann bis zu 1200g ansteigen.
Wenn man Nachteile dieser Vögel finden will, ist sicherlich das weiche Gefieder zu nennen, was relativ leicht durchnässt. Auch bei starkem Wind sind Harris Hawks im Nachteil und werden ungern geflogen. Was bei vielen Vögeln störend sein kann, ist die Scheu vor fremden Hunden, was dann mit einem nervigen Warnton quittiert wird. Harris Hawks aus der Zucht bleiben sehr langen bei den Eltern, da Sie anders als Habichte eine lange Prägephase mit den Eltern benötigen, um später einen entspannten Umgang mit dem Menschen zu zeigen. Die Gewöhnung an den Falkner geht schnell von statten, das Einjagen im ersten Jahr kann deutlich mehr Mühe machen als beim Habicht, der oft von selbst zündet, wenn der Reifepunkt in der Altersentwicklung erreicht ist. Da der Harris im Verband jagd und nicht zwingend vertrieben wird, hat er viel länger Zeit, das Jagen zu lernen. So berichten viele Falkner, das Harris Hawks über die ersten Jahre stets besser werden und dazu lernen.
Meine beiden Terzel sind Brüder aus dem Jahr 2009. Da sie hochverträglich sind, sind sie ganzjährig zusammen in einer Voliere oder eng nebeneinander an zwei Flugdrahtanlagen. Meine Kinder haben Ihnen die Namen Harri und Potti gegeben.
Harris Haws jagen sowohl am Boden als auch in der Luft. So stehen dem Harris im Prinzip die gleichen Beutetiere wie dem Habicht bei der Beizjagd zur Verfügung. Speziell bei der Jagd aus dem Auto auf Krähen zeigen Harris Hawks eine gewisse Ruhe bei der Fahrt und sind oft viel entspannter als Habichte.
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